Viele denken bei sauer eingelegtem Bratfisch vermutlich an Brathering. Die Spezialität hat in Norddeutschland eine lange Tradition. Sie wird kalt serviert. Als Beilage werden je nach Region Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln gereicht.

Sauer eingelegter Bratkarpfen und Bratschleie

Sauer eingelegter Bratkarpfen und Bratschleie

Die Zubereitung ist denkbar einfach. Der gebratene Hering wird vor dem Servieren einige Tage in einen Sud aus Wasser, Essig und Zwiebeln eingelegt. Weitere Zutaten sind Pfeffer, Senfkörnern, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Salz und etwas Zucker.

Denn eingelegten Fisch läßt man dann für einige Tage durchziehen. Neben dem „Grünen Hering“, der für den Brathering als Basis dient, lassen sich aber auch andere Fischarten sauer einlegen. Darunter auch viele Süßwasserfische wie Karpfen und Schleie, Brassen, Rotaugen und Rotfedern.

Bei größeren Fischen wie in unserem Rezept werden am besten Filets verwendet. Kleine Rotaugen, Rotfedern aber auch Barsche lassen sich ähnlich wie Heringe ganz einlegen, nachdem sie ausgenommen und angebraten wurden.

Die Säure im Sud löst den Kalk aus den Gräten. Nach wenigen Tagen sind diese so weich, dass sie beim Essen nicht mehr auffallen. Wer Filets für das Rezept verwendet hat auch kein Problem mit der Wirbelsäule der Fische. Diese löst sich zwar nie komplett auf, ist jedoch ähnlich wie beim Brathering sehr leicht zu entfernen.

Sauer eingelegter Bratkarpfen und Bratschleie

Sauer eingelegter Bratkarpfen und Bratschleie beim Anbraten

Das Rezept ist eine wunderbare Alternative zu klassischen Karpfengerichten wie „Karpfen Blau“ oder „Karpfen im Bierteig“ oder klassischen Schleiengerichten wie „Schleie nach Müllerin Art“.
Auch grätenreiche Weißfische, die bei den meisten Anglern als Köderfisch zum Einsatz kommen, lassen sich damit zu einem wohlschmeckenden Gericht verwandeln.

Das Gericht zeigt auch, wie vielseitig sich Karpfen und Schleie in der Küche einsetzten lassen. Mit diesem Rezept können Sie Karpfen, Schleie aber auch andere Weißfische kalt genießen. Kalter Bratfisch ist gerade in den Sommermonaten ein wohlschmeckendes Gericht, das sich bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren lässt.

Text: Boris Baumann
Fotos: Markus Ziegler