Insgesamt 52 Schülerinnen und Schüler der Klassen 4B und 4C und zwei Lehrkräfte der Grund- und Mittelschule Haimhausen haben am 26.06.2019 am Projekt „Fischer machen Schule“ teilgenommen.

Jugendwart begutachtet "Fangergebnisse" eines Schülers. Fischer machen Schule.

Jugendwart begutachtet „Fangergebnisse“ eines Schülers

Im Rahmen eines Ausflugs an die Amper hatten sie die Möglichkeit gemeinsam mit Matthias Polzer, stellvertretender Jugendwart, der Fischerfreunde Haimhausen e.V. und Jugendwartin Eva Hartmann, die für dieses Projekt extra vom Landesfischereiverband Bayern e.V. geschult wurden, einen Vormittag lang draußen in der Natur den Lebensraum Wasser zu erkunden.

Die Schüler wurden in jeweils zwei Gruppen, zeitlich versetzt an das Thema Wasser herangeführt. Nach einer kurzen Einweisung und einem Überblick über den zeitlichen Ablauf der Exkursion wurde zunächst über den Wasserkreislauf in der Natur gesprochen. Dabei ging es um Wasser in all seinen verschiedenen Aggregatzuständen und deren Zusammenhänge. Verdunstung von Wasser, das Entstehen von Wolken, Niederschlag, Flüssen, Seen, das Meer und Gletscher als Wasserspeicher.

In einem nächsten Schritt sollten die Schüler der ersten Gruppe erzählen was Sie am Wasser mögen und was nicht. So wurden die Schüler gebeten, sich zusammen mit ihrer Lehrerin und den Jugendleitern der Fischereivereins sich in einem Kreis aufzustellen und sich dann gegenseitig den Ball zuzuwerfen. So hatte jeder die Möglichkeit seinen persönlichen Bezug zum Wasser mitzuteilen. Die meisten Kinder sahen Wasser als willkommene Abkühlung zum Trinken oder Baden an. Kein Wunder bei den hohen Temperaturen, die an diesem Tag herrschten. „Mücken“ wurden am meisten genannt, wenn es darum ging negative Eindrücke in Zusammenhang mit Wasser zu nennen.

Fischer machen Schule

Schülerin begutachtet Bachflohkrebs mit der Becherlupe

Nach Hinweisen zum Verhalten in um am Wasser und mögliche Gefahrenquellen, begab sich die Gruppe an eine zuvor sorgfältig ausgewählte Stelle im „Amperl“ unmittelbar hinter dem Heiglweiher keine 500 Meter von der Fischerhütte entfernt. Hier ist das Wasser knietief und es herrscht kaum Strömung. Zusätzlich ist der Platz ausreichend beschattet, was bei Temperaturen über 30 Grad Celsius für alle sehr wichtig war. Die Kinder durften sich nur in einem extra abgegrenzten Bereich aufhalten.

Mit Sieb und Schüssel ausgerüstet ging es dann zur Freude aller ins kühle Nass. Die Kinder hatten sichtlich Spaß daran das Wasser mit dem Sieb zu durchsuchen. Alle Tierchen wurden in Bechern gesammelt und zurück zur Heiglhütte gebracht. Hier hatte der Verein vor der Hütte einen durch Markisen beschatteten Bereich in ein Freiluftklassenzimmer mit Bänken, Tischen und Schautafeln verwandelt. Matthias und Eva werteten die Mitbringsel in den Schüsseln aus und verteilten die Tiere in Lupenbecher. Diese Zeit nutzen die Kinder für eine kleine Brotzeit und um ausgiebig zu trinken. Nack kurzer Zeit waren die Ergebnisse verfügbar. Die eingesammelten Tiere wurden in Becherlupen an die Schüler ausgegeben. Anhand von Lehrbüchern und Schautafeln sollten die Kinder auswerten, was das alles in den Sieben gelandet ist.

Fischer machen Schule

Eintagsfliegenlarve und Bachflohkrebs in der Becherlupe

Auch wenn es nicht immer einfach war, hatten die Kinder richtig Spaß daran, die Spezies zu bestimmen. Eva und Matthais standen mit Rat und Tat zur Seite, gaben wertvolle Tipps und führten ausführliche Gespräche mit den Schülern. Zu den Tieren die gefangen wurden zählten Eintagsfliegenlarven, Larven der Steckmücke, Köcherfliegenlarven, Bachflohkrebse, Egel, Muscheln, Gelbrandkäfer, Strudelwürmer und Fischbrut, die nicht näher definiert werden konnte. Alle gefunden Tiere sind nicht nur Fischnährtiere sondern auch wichtige Indikatoren für die Wassergüte. Sie wurden nach der Begutachtung unversehrt wieder in ihre natürliche Umgebung zurückgesetzt. Mithilfe solcher Auswertungen kann mit einfachsten Mittel und ganz ohne Chemie die Qualität des Wassers bestimmt werden. Nach einer kurzen Pause folgte die zweite Gruppe. Alle Schülerinnen und Schüler, die daran interessiert sind, sich die Jugendgruppe der Fischerfreunde Haimhausen einmal näher anzusehen, wurden zu einem Schnupperfischen eingeladen.

Text/Fotos: Boris Baumann